Vielleicht fragen Sie sich, warum setzen sich Kirche und Diakonie in Wuppertal so vehement für den Erhalt kirchlicher Kindergärten ein? Reicht es nicht, wenn die Stadt Wuppertal versucht, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz mit ihren Einrichtungen zu erfüllen?

Unser Einsatz für kirchliche Kitas - ein Selbstzweck?

Nein,  Evangelische Kindertagesstättenarbeit steht für eine profilierte Bildungsarbeit mit religionspädagogischen Schwerpunkten, die über den vom Kinderbildungsgesetz geforderten Standard weit hinausgeht. Unsere biblisch-theologischen und pädagogischen Leitlinien leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohl der „kleinen“ Menschen und damit der Gesellschaft.

Kirche investiert viel Geld in Kitas – warum?

2 Millionen Euro an evangelischen Kirchensteuermitteln fließen jährlich in die Wuppertaler Kitas, weil uns die Zukunft unserer Kinder und damit unserer Stadt am Herzen liegt. Wir leisten so unseren Beitrag gegen Indoktrination und stärken die jungen Menschen, indem wir ihnen einen Glaubensweg zeigen, der sie zu eigenständigen Persönlichkeiten herausfordert. Ohne kirchliche Kitas haben ‚Seelenfänger‘ der unterschiedlichsten Ausrichtungen es leichter, ihre gefährlichen Botschaften zu verankern.

Kirchliche Kitas sind in einer multikulturellen Gesellschaft unverzichtbar – warum?

Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, in der verschiedene Weltan­schauungen und religiöse Wertvorstellungen ihren Platz haben. Unsere Kita-Arbeit mit Kindern und Eltern ist dem biblischen Verständnis von der Würde des Menschen als Gottes Ebenbild und geliebtes Kind Gottes verpflichtet. In diesem Sinn leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung einer freien Persönlichkeit der Kinder und zur Befähigung zu gegenseitiger Achtung und Verantwortung.

Also ist religiöse Erziehung  doch wichtig – oder?

Ja, Kinder sind Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Kinder stellen Fragen und erschließen sich die Welt. Für die Entwicklung und Bewahrung einer eigenen Persönlichkeit brauchen die Kinder eine orientierende und anregungsreiche Umgebung sowie die Anerkennung und Bestätigung durch die pädagogischen Mitarbeiter/innen. So leben wir nicht nur wie andere Kitas bewusst im Jahreskreis von Frühling, Sommer Herbst und Winter, sondern wir feiern auch Weihnachten, Ostern, Pfingsten und das Martinsfest. Auf dieser Grundlage können kognitive sowie emotionale, sprachliche, soziale, ästhetische und moralische Kompetenzen erworben werden. Das ist mit unserer religiösen Erziehung gegeben.